Am 1. September 2023 wurde das Projekt MAI-HOME gestartet. Dieses Projekt wird künstliche Intelligenz (KI) einsetzen, um Energiearmut und Kohlenstoffemissionen von Häusern zu bekämpfen. Aber das Projekt sucht nicht nur nach einer technischen Lösung. Das Projekt konzentriert sich auch auf die Investitionspolitik von Wohnungsgesellschaften und das Verhalten der Bewohner. Die Open Universiteit koordiniert dieses Interreg-Projekt, bei dem niederländische und flämische Parteien (beide Limburgs, Nordbrabant und Antwerpen) zusammenarbeiten
Nach der Renovierung, nachlassende Motivation
Anfällige Zielgruppen leben oft in schlecht oder mäßig isolierten Wohnungen. Die Mieter sind darauf angewiesen, dass der Vermieter ihre Wohnungen nachhaltiger gestaltet. Wenn die Renovierung abgeschlossen ist, sind die Emissionen höher als erwartet, was teilweise auf das Wohnverhalten der Mieter zurückzuführen ist. Nach der Renovierung sind die Bewohner weniger motiviert, Energie zu sparen, und der Verbrauch steigt an. Kurzum: Um Energiearmut zu bekämpfen und eine CO₂-Reduzierung zu erreichen, ist mehr nötig als Renovierung, Politik oder Technologie.
Nachhaltige Änderungen des Lebensverhaltens einleiten
MAI-Home zielt darauf ab, das Wohnverhalten anfälliger Menschen besser zu verstehen und in den Griff zu bekommen, um die Energiearmut zu bekämpfen und den Kohlenstoffausstoß zu verringern. Im Rahmen des Projekts wird eine Reihe von Sensoren in Pilotwohnungen von Wohnungsgesellschaften in den Niederlanden und Belgien installiert. Zum einen, um Einblicke in das Wohnverhalten zu gewinnen. Ein selbstlernender Algorithmus gibt den Bewohnern Ratschläge, wie sie ihre Energierechnungen durch Anpassung ihres Verhaltens senken können. Die Bewohner werden dann, teilweise mit Hilfe von Gamification und sozialem Lernen, ermutigt, ihr Verhalten anzupassen. Datenschutz, Cybersicherheit und Nachhaltigkeit sind ständige Anliegen.
Verbesserung der Nachhaltigkeit von Wohnungen
Am Ende des Projekts wird es also einen Überblick darüber geben, wie die Technik im Haus die Bewohner bei ihren Wohnpraktiken unterstützen kann. Aber das ist noch nicht alles. Auch die Wohnungsgesellschaften lernen aus dem Projekt. Sie lernen, welche Kombination von Investitionen in Wohnungen und digitale Technologie zu einer schnelleren Reaktion bei der Bekämpfung der Energiearmut und zu einer Steigerung der Nachhaltigkeit ihrer Wohnungen führt. Sie wissen, welche Maßnahmen am ehesten dazu beitragen, dass die Bewohner ihr Wohnverhalten bewusster wahrnehmen.
Partnerschaft
Im Projekt MAI-HOME arbeiten fünf Wohnungsgesellschaften in den Niederlanden und Flandern mit KMU, sozialen Einrichtungen und Wissenseinrichtungen zusammen. Jeder Partner bringt seine eigenen Kenntnisse und Fragen zu seinem Bereich ein. Die Pilothäuser befinden sich in den beiden Provinzen Limburg und Nordbrabant sowie in Antwerpen.
Die Rolle der Open Universiteit
Die Open Universiteit ist Projektmanager und auch Leiter von drei Arbeitspaketen, nämlich des Arbeitspakets "Technologie, Verhalten und Lernen", des Arbeitspakets "IoT, Daten und Datenschutz" und des Arbeitspakets "Überwachung, Datenlager und Dashboards, Ideenworkshops und MOOC". Die Workshops richten sich an Kommunen und Regierungen, der MOOC (ein Online-Kurs) richtet sich an Mitarbeiter aller Wohnungsbaugesellschaften und sozialen Wohnungsunternehmen.
Dieses grenzüberschreitende Projekt wird finanziell unterstützt durch das Interreg-Programm Flandern-Niederlande der Europäischen Union, die Provinz Limburg und das Wirtschaftsministerium.
Konsortium-Partner sind:
- Open Universiteit (Heerlen)
- Technische Universiteit Eindhoven
- Hogeschool PXL (Hasselt)
- SATIJNplus Architecten (Born)
- Van de Kreeke Beheer BV (Nuth)
- Calculus (Zutendaal)
- Weller Wonen (Heerlen)
- Wonen Zuid (Roermond)
- Tiwos (Tilburg)
- Wonen in Limburg (Hasselt en Genk)
- LeefGoed (Geel)
- SAAMO Limburg (Heusden-Zolder)